Mein „Modell s*xueller Entwicklungsstufen / Rollen“
Wie mir das Modell Nutzen brachte
Für die 16 allgemeinen und qualitativen Interviews, die ich als Recherche für mein Buch geführt habe, brauchte ich ein Hilfsmittel, das es mir ermöglicht, gezielte Fragen zu stellen und wertvolle Informationen dazu zu erhalten, was Menschen bei ihrer s*xuellen Entwicklung geholfen hat. Dieses Modell ermöglicht ein tiefen Austausch, der keine zu detaillierte Erklärung der eigenen Erfahrung benötigt.
Eine der der Haupterkenntnisse, die ich dadurch gewinnen konnte war, wie bedeutend die geistige / persönliche Entwicklung für die s*xuelle Freude ist, weshalb ich 10 Lektionen rund um dieses Thema, inklusive wertvollen/herzöffnenden Konfliktlösungsmöglichkeiten im Buch gelassen habe.
Die meisten Menschen machen durch Imbalancen einen großen und unnötigen Umweg, der in etwa 10-20 Jahre (!) dauert, bevor sie zu wirklich erfüllendem S*x kommen. Mir ging es genauso.
Die Begeisterung und Entwicklung nach „AHA!“-Erlebnissen gönne ich jedem Menschen so früh wie möglich (auch den „Machos“ und „Erhabenen“, die zwar selten überhaupt ein Problem sehen, aber im Nachhinein genauso froh über tiefergehenden S*x und persönliche Entwicklung sind.)
Modellannahmen
Das Modell geht von der Beobachtung aus, dass wohl alle Menschen in ihrer s*xuellen Entwicklung ähnliche Schritte/Phasen durchlaufen und üblicherweise in gewisse Muster fallen. Dabei spielt es eine besondere Rolle, inwiefern das eigene Ego ausgeprägt ist.
Da mensch nicht zu einer Entwicklungsstufe gelangt und dort dann bleibt, sondern immer mal wieder – auch abhängig vom Partner – gewisse „Rollen“ einnimmt, ist das Wort „Entwicklungsstufen“ vielleicht irritierend oder zumindest nicht immer angebracht. Die beiden lila markierten „Rollen“ lassen sich nicht ganz in das Modell einordnen und scheinen eher auf einen anderen Kern zurück zu führen zu sein. Auch dies wird in den genannten 10 Kapiteln behandelt. (Lektionen 26-36)
Das Modell hat sich während der Interviews weiterentwickelt und während ich es weiterhin nicht als „fertig“ bezeichnen würde, so konnten doch alle Interview Partner:innen sich selbst und ihre vergangenen S*xualpartner:innen darin einordnen.
Selbsteinordnung, Nutzen und tabellarische Erläuterung
Eine genauere Beschreibung der Stärken, Schwächen, Motive, des typischen Verhaltens sowie üblicher Partner:innen findest du hier. Dies kann bei der Selbsteinordnung helfen. An spezifischen Empfehlungen für einzelne Rollen arbeite ich noch. Inwiefern dieses Modell außer für Gespräche nützlich ist, weiß ich nicht. Tendenziell können sich die meisten Menschen gut selbst einordnen. Lediglich Macho und Erhabene scheinen in ihrer Selbsteinschätzung zumeist nicht reflektiert genug zu sein, was aber auch am Grundsatz eines zu großen Egos liegt, dass sich selbst durch die Möglichkeit noch etwas fundamentales lernen zu können angegriffen fühlt.
Die „Götter“ wiederum würden sich selbst dort nicht einordnen(!), sehen gut ihre eigenen Schwächen und sind meist für weiteres Lernen sehr offen. Während ich allen Stufen außer diesen mein Buch empfehle, habe ich beobachtet, das gerade die niedrigen Entwicklungsstufen am wenigsten Interesse daran haben.
Nutzung im Buch
Aus guten Gründen habe ich mich dagegen entschieden, dieses Modell in meinem Buch zu nutzen oder zu erklären. Das Buch ist so geschrieben, dass es, unabhängig von der eigenen aktuellen Entwicklung oder seiner Selbsteinordnung dazu, alle Menschen abholt oder zumindest abholen kann, wenn man sich auf die Inhalte einlässt. Selbst wenn einzelne Inhalte für einen selbst aktuell nicht besonders wertvoll sind, so sind sie doch wertvoll für die Begleitung anderer und einer tiefgreifenden, heilsamen Veränderung unserer Gesellschaft.